Zwei Tage wurde hart und intensiv verhandelt. Am Ende stand folgendes Arbeitgeberangebot:
Ein Angebot, das die Sorgen und Nöte der Beschäftigten berücksichtigt, sieht anders aus, so die Tarifkommission. Für alle, die bisher 167 Euro Zulage erhielten, bedeutet das Angebot ein Zugewinn von sage und schreibe 33 Euro! Ein Tropfen auf den heißen Stein. Mehr nicht! Bei einer Laufzeit von 15 Monaten läuft es sogar auf einen Einkommensverlust hinaus.
Und auch die Auszubildenden scheinen den Arbeitgebern nicht bedeutsam genug zu sein. Anders zu erklären ist es nicht, dass das Angebot der Arbeitgeber deutlich hinter den Erwartungen der Auszu- bildenden zurückbleibt. So gelingt es jedenfalls nicht, mit den Ausbildungsvergütungen in Industrie und den öffentlichen Arbeitgebern Schritt zu halten. Schlimmer noch, die Abstände werden immer größer.
In den Verhandlungen haben die Mitglieder der Tarifkommission den Arbeitgebern eindrucksvoll geschildert, wie prekär die Bedingungen der Beschäftigten sind! Trotz teilwei- se hohem Personalmangel versuchen die Beschäftigten, die Arbeit zu erledigen. Dabei arbeiten sie teilweise bis sie krank werden. Die Arbeit verdichtet sich mehr und mehr und die Vergütung ist so unattraktiv, dass keine neuen Beschäftigten kommen und auch viele langjährige Beschäftigte die SSK verlassen und dem Arbeitgeber den Rücken zudrehen.
Trotz vieler dramatischer Beispiele aus den Dienststellen war kein Umdenken der Arbeitgeber festzustellen und keine Annäherung in der zweiten Verhandlungsrunde möglich. Die Tarifkommission hat die Arbeitgeber aufgefordert, in der dritten Verhandlungsrunde endlich ein verhandlungsfähiges und erstgemeintes Angebot vorzulegen.
Gute Arbeit muss eine entsprechende Anerkennung finden. Das ist vor allem ein angemessener Lohn. Angemessen ist er, wenn Beschäftigte gut davon leben können. Das Arbeitgeberangebot ist kein Zeichen in diese Richtung. Wertschätzung der Arbeit der Beschäftigten sieht anders aus. Die Beschäftigten bei den SSK benötigen eine deutliche Lohnerhöhung, die die gestiegenen Lebenshaltungskosten ausgleicht, die auch den Beschäftigten in den unteren Lohngruppen einen Lohn deutlich über dem Mindestlohn garantiert.
Die Arbeitgeber benötigen Zeit zum Nachdenken – sie benötigen Unterstüt- zung beim Nachdenken. Sie benötigen Eure Aktionen in den Dienststellen!
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Bundesfachgruppenleiter Bund & Länder / Bundeswehr / Stationierungsstreitkräfte / Allgemeine Bundes- und Landesverwaltung
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