Die Beschäftigten des Sozialverbands Deutschland (SoVD) haben am 15. Mai in Hannover die Arbeit niedergelegt. An dem gut besuchten Warnstreik vor Ort haben sich rund 100 Beschäftigte aus Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Berlin beteiligt. Die Zahl der Streikenden im Homeoffice wird noch ermittelt.
Die rund 580 Beschäftigten des SoVD sind ausgesprochen unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen. Seit Ende 2021 versucht die ver.di-Bundestarifkommission (BTK) mit dem Arbeitgeber einen neuen Tarifvertrag auszuhandeln, doch dieser hält die Belegschaft hin, wie der Gesamtbetriebsratsvorsitzende und BTK-Mitglied des SoVD Thomas Eberl kritisiert. Zuletzt gab es Ende 2022 ein Angebot von Arbeitgeberseite über eine Inflationsausgleichsprämie von 500 Euro und 1 Prozent Gehaltserhöhung rückwirkend ab dem 1. Juli 2023, das die BTK als unangemessen abgelehnt hat. „Wir wollen ein lineares Angebot für 2023 und Gespräche über die Struktur des Gehaltstarifvertrages in 2024.“ ver.di hatte ein entsprechendes Angebot bis zum 6. Februar erwartet. Diese Frist ließ der Arbeitgeber verstreichen. Daraufhin hat der ver.di-Bundesvorstand einen Antrag auf Arbeitskampfmaßnahmen genehmigt.
„Die Stimmung war sehr gut“, sagt ver.di-Verhandlungsführer Markus Nöthen über den Warnstreik. „Zu den Tarifverhandlungen gehen wir nun mit gestärktem Selbstbewusstsein.“ Am 24. Mai werden die Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite weitergeführt. „Mal sehen, was jetzt von den Arbeitgebern kommt“, sagt Nöthen.